Die reichhaltigen Öl- und Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer bergen enormes Konfliktpotential. Zum einen zeichnet sich ein Konflikt zwischen der Türkei und der türkisch-zypriotischen Volksgruppe auf der einen Seite und der griechisch-zypriotisch dominierten Republik Zypern auf der anderen ab. Gleichzeitig gibt es Spannungen über Nutzung dieser Ressourcen zwischen dem Libanon und Israel, in die auch die Republik Zypern hineingezogen werden könnte.
Die enge energiepolitische Zusammenarbeit zwischen der Republik Zypern und Israel könnte auch durch eine militärische Komponente erweitert werden. Die Gasfunde haben einerseits zu einer deutlichen Zunahme der Krisen- und Konfliktwahrscheinlichkeit in und um Zypern geführt. Erschwerend ist in diesem Zusammenhang auch der langsame Fortschritt des türkischen EU-Beitritts, der maßgeblich von Zypern gebremst wird, was die EU wiederum zu einer wichtigen Akteurin in der Zypernfrage macht. Andererseits, könnten die Funde auch zur Bewältigung der politischen und wirtschaftlichen Probleme sowie zu einem Aussöhnungsprozess der beiden Bevölkerungsteile Zyperns entscheidend beitragen.
Der Fokus der FES-Aktivitäten liegt daher auf lokaler und regionaler Konfliktvermeidung und der Stärkung des Friedensprozesses unter Einbeziehung aller Akteur_innen. Eine ebenso wichtige Komponente der FES Arbeit ist in diesem Kontext die Förderung guter Regierungsführung und von ‚Best Practice’ bei der Nutzung der Ressourcen.